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Fundauswertung (FRG)

Forschung zum Römischen Gauting (FRG), so nennen wir unser Großprojekt der wissenschaftlichen Auswertung der Funde und Befunde aus all den Grabungen, die im Laufe der Jahrzehnte in Bratananium getätigt wurden. Anfangs waren das nur römische Befunde; inzwischen sind sowohl keltische als auch frühmittelalterliche Themen dazu gekommen. Da diese aber - zumindest bislang - in der Minderheit sind, haben wir es (noch) bei dem Titel FRG belassen.

Nach dem Start der Bearbeitung im Jahre 2005 galt es erst einmal, alle Fundstücke (ca. 190.000 Stück) systematisch zu ordnen und  zu katalogisieren. Nach dieser monatelang dauernden Arbeit mußten die papierenen Fundzettel und "Fundlisten" dann in ebenso langwieriger Arbeit in eine eigens erstellte Datenbank auf unserem PC im Depot übertragen werden. Diese Datenbank ist seitdem das zentrale Hilfsmittel jeglicher wissenschaftlichen Auswertung, denn erst sie ermöglicht es, die für eine Auswertung jeweils benötigten Stücke zu finden und den jeweiligen Fundkisten zu entnehmen. Derzeit lagern in unserem Depot ca. 400 Fundkisten; weitere 130 Kisten mit Gautinger Altfunden lagern in der Archäologischen Staatssammlung München.

Für die wissenschaftliche Auswertung suchten wir im In- und Ausland fachspezifische Wissenschaftler, die bereit waren, mit relativ schmalem Budget die gewünschten Auswertungen zu machen und, mitunter in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Staatssammlung München (ASM), zu dokumentieren.

Zunächst starteten wir mit der Auswertung einzelner Fund-Kategorien.  So liegen inzwischen die wissenschaftlichen Auswertungen fertig vor für die Fibeln, die Reibschalen, die Glasfunde,  die Amphoren und inzwischen auch für die Münzfunde. Gut beraten sehen wir inzwischen die Fundzusammenhänge und Befunde und ihre Auswertung als vorrangig, bzw. aussagekräftiger an, ein Unterfangen, das komplizierter und aufwändiger ist als reine Fundobjekt-Auswertungen.

Die wissenschaftliche Bearbeitung der Fibeln wurde in den "Bayerischen Vorgeschichtsblättern", Ausgabe 80, Jahrgang 2015, auf den Seiten 87 -154 veröffentlicht;

die Bearbeitung der Amphoren(reste) erschien in derselben Ausgabe auf den Seiten 154 -168.

Die Arbeiten über die Glasfunde wurden in den BVBl in der Ausgabe 81, Jahrgang 2016,  Seiten 53 - 146  veröffentlicht.

Die Bearbeitung der Reibschalen erschien in der Ausgabe 82, Jahrgang 2017, auf den Seiten  139 - 170.  

Die Publikation über die Münzfunde ist noch in Arbeit.

Die Auswertung von Funden und Befunden aus dem Grundstück mit dem "berühmten" Tonkruglager war Gegenstand einer Masterarbeit an der LMU in München; in 2021 wurde diese Arbeit  des auch von uns betreuten Studenten publiziert. Derzeit arbeitet er am Lehrstuhl von Prof. Ortisi, LMU München, an seiner Dissertation zum römischen vicus von Gauting.

 Daneben haben wir begonnen, auf Basis der rein wissenschaftlichen Auswertungen für den interessierten Laien lesbare und verstehbare populärwissenschaftliche  Publikationen in Form von gut Taschenbuch großen Büchern heraus zu bringen. 

Der Band "römische Münzen aus Gauting" ist 2016 erschienen;

der Band "römische Fibeln und Schmuck aus Gauting"  erschien im Herbst 2019. 

Eine weitere populärwissenschaftliche Arbeit haben wir im Herbst 2020 herausgebracht, in der der Autor "Die Sprache der Raeter" näher erforscht hat. Diese rätselhaften Alpenbewohner zur Römerzeit haben nur wenige sprachliche Funde hinterlassen, wodurch die Auswertung schwierig ist.

Zu all diesen Veröffentlichungen siehe auch unter der Rubrik "Publikationen"