Bisherige Aktivitäten

„Leben und Sterben im Gautinger Lungensanatorium ab 1945“

Die in Aussicht gestellte Fortsetzung über das Gautinger Lungensanatorium: „Leben und Sterben im Gautinger Lungensanatorium ab 1945“ berichtet, daß das Sanatorium aus einer neu errichteten Luftwaffenkaserne entstanden ist, die 1943 in ein Lazarett für lungenkranke deutsche Soldaten und zwei Jahre später bei Kriegsende von der amerikanischen Besatzungsmacht in ein Hospital für „DP“s (displaced persons) umgewandelt wurde. Das waren von den Nationalsozialisten zwangsverschleppte Ausländer, die an Tuberkulose erkrankt waren. Fortan lebten nun ca. 1000 solche Patienten in diesem Sanatorium, darunter zeitweise etwa die Hälfte jüdische Patienten, die mehrere Jahre KZ-Haft hinter sich hatten.

Die DP-Patienten kamen aus über 20 verschiedenen Nationen. Sie machten das Sanatorium zu einem interkulturellen Zentrum mit eigenem Kulturprogramm, besonders eigener Zeitung und eigenem „Funk“. Leider erlebten nahezu 500 Patienten, nach allem was sie durchgemacht hatten, hier keine Wiedergenesung, sondern starben und wurden in Gauting beerdigt. Die Arbeitsgruppe hat die Listen der jüdischen und nicht-jüdischen Verstorbenen zusammengestellt, dokumentiert aber auch das Patientenleben, besonders die (dreisprachige!) Patientenzeitschrift „Unser Leben“, soweit sie erhalten ist (und das sind 13 von insgesamt 14 erschienenen Nummern) sowie eine Festschrift zur 1000. Sendung von „Radio Gauting“ 1954.

Das Manuskript liegt beim Kirchheimverlag und soll noch 2005 publiziert werden.


Erstellt: 07.01.2005     copyright  Gesellschaft für Archäologie und Geschichte- Oberes Würmtal e.V.